19. September 2013

Der Baby

In der Familie meines Freundes gäbe es nur Jungs - so hiess es immer. Mir hingegen war ganz klar, dass ich ein Mädchen - nämlich Johanna bekomme. Natürlich stand auch Plan B in Sachen Namensfindung - auch wenn es da einen nicht mehr nachvollziehbaren Wandel von Oskar zu Henry gab. Und mir war klar, ich krieg ein kleines blondes, lockiges Mädchen. Bis ich schwanger wurde...
Denn nun ist es so, dass jedes mal wenn ich an den kleinen Menschen in meinem Bauch denke, an IHN denke. „Er bewegt sich“ „Er strampelt“ „Schau mal, sein Kopf scheint gerade links zu liegen“ usw. usw. 
Henry zu sagen oder denken, fühlt sich nicht richtig an. Johanna passt hingegen noch weniger. Also wie referenziere ich auf ES?
Ganz einfach: DER Baby. Sollte es doch Johanna werden, dann ist DER Baby eben eine Abkürzung für DER Babymensch...oder so?! :) 
Der Baby exisitiert auch in zwei unterschiedlichen Schreibweisen: deutscher Artikel, englisch Baby und deutscher Artikel schwäbisches Bäbie.
Die heutige Technik ermöglicht es werdenden Eltern ja bereits im Vorfeld zu erfahren was es wird. Wahrscheinlich damit wahlweise Wände blau oder rosa gestrichen werden - zum Glück ist unsere Wand bereits Gold und bleibt so. Per Fruchtwasser-Untersuchung nämlich, die ich abgelehnt habe oder eben Ultraschall. Und da ich ja von Berufswegen natürlich im Vorfeld wissen muss was es wird, wartete ich mit Spannung auf Woche 20, denn da gibt es die Möglichkeit für eine Aussage. und weil ich neulich ganz wunderbare Säuglingsoberteile gesehen habe, die allerdings nicht geschlechtsneutral waren, wurde es unheimlich wichtig schnellstens zu erfahren was es wird...seht selbst:

Das ist schon echt Buben-Mädchen-spezifisch.
Und da ich bislang noch nichts eingekauft habe und der Großteil der Verwandtschaft gebrieft ist, dass die Bekleidung unseres Kindes MEINE Angelegenheit ist und ich keinerlei niedliche Strampler in rosa oder hellblau oder wahlweise `nem halben Zoo vornedrauf haben möchte (der andere schenkende Teil weiss nun bescheid...) dachte ich, mal mit Kleidung anzufangen.
Also muss ich es wissen, um entscheiden zu können ob Bluse oder Hemd!
Der Mann an meiner Seite sah das gänzlich anders. Er wollte die Überraschung. Und so gabs DEN Ultraschall auf den ich hinfieberte. Und dann lag ich da, den Bauch voller Glibber und sah auf dem Monitor wie der Baby mit den Händchen spielte und sich am Ohr zupfte und ich dachte: „Komm`, du musst nicht alles wissen. Mach mal was anders. Wir machen es wie er es will. Ich stelle meine Neugier zurück!“ Der Arzt fragt uns: „Wenn ich sehe was es wird, möchten sie es wissen?“ Ich gab mir einen Ruck und sagte im Brustton der Überzeugung: „Nein, wir haben uns für eine Überraschung entschieden!“ Der Arzt nickt, schaut zu meinem Freund, ich folge dem Blick und sehe was ich noch gesehen habe: der Mann, den nichts aus der Ruhe bringt, der kontrolliert und sicher durch jeden Sturm des Lebens schreitet sitzt da und ist in offensichtlicher Aufruhr und sagt irgendwas von „Ja, äh, hm, also, ....“ Ich denke was ist denn jetzt los, da mach ich mit und folge seinem Wunsch und dabei will er es doch wissen?! Verwirrt sehe ich wie der Arzt sich wieder mir zuwendet, mich fixiert und in seiner trockenen Art sagt: „Ja, ja ich sehe schon WIR haben entschieden...“ 
So! Und da lag ich nun. Die „Bestimmerin“ mit Glibber auf und Baby im Bauch und auf dem Bildschirm. „Ja, äh, hm, also, ....“ stammelte nun ich „eigentlich wollte ich es ursprünglich...“ er schaute mich nur an und ich schwieg. Also gut. Soll er denken was er will. Mit dem Ultraschall-Ding suchend sagte der Arzt schliesslich „Das Baby kommt dem elterlichen Zwiespalt nach und zeigt sich nicht.“ Elterlicher Zwiespalt, schon aber gerade andersherum als er meint! 
Egal, ich bin inzwischen begeistert und beflügelt davon es nicht zu wissen. Mein Freund: na ja. Er schwankt noch immer und will beim nächsten Termin wieder dabei sein. 
Mein Osteopath meinte neulich ungefragt wohlgemerkt, nachdem er eine Art Wünschelrute über meinem Bauch hielt: ich könnte recht haben mit der Vermutung, dass es ein Junge wird. Er hat´s verraten, der Sack! dachte ich. Und dann: vor 3 Jahren hätte ich jeden mit Wünschelrute rausgeschmissen und jetzt glaube ich ihm?! 
Eine gute Freundin mit Sinn für so was (esoterisches meine ich) glaubt es wird ein Junge. Eine Dame, die mit großer Leidenschaft und Hingabe ihrer Mutterrolle nachgeht, die ich nur virtuell und übers Telefon kenne, ist überzeugt es wird ein Mädchen. Und heute auch noch das: Es erschien ein Zeitungsartikel über meinen letzten Vortrag vergangenen Freitag. Zusammen mit einer Profi-Visagistin ging es einen Abend lang um alle Themen rund ums gute Aussehen. Der Titel in der Print-Ausgabe lautet: DREI Frauen rücken das Schönheitsbild von Häflerinnen zurecht (gemeint sind die weiblichen Bewohner von FriedrichsHAFEN...)
zum ganzen Artikel geht es hier:
Die Dame zwischen uns war das Schminkmodell - die kann sie ja nicht meinen. Wenn meint die Redakteurin also mit der dritten Frau? Ist sie vielleicht der Meinung Johanna war dabei....weiss sie mehr als der Osteopath und ich?
Ich bin verwirrt und so bleibt es doch spannend. Ich gehe vorerst keine modischen Baby-Extravaganzen ein und übe mich in Geduld, feier die Vorfreude und bin sehr gespannt auf die männliche Contenance beim nächsten Arztbesuch. 
Und so lange ist der Baby, der Bäbie!

10. September 2013

Was ziehe ich bloss an? A-Linie? A-Linie!

Auch wenn die Aussenwelt natürlich noch nicht sah, dass ich eine Kugel habe so war es doch spürbar in so manchem Kleidungsstück. Die erste gänzlich unpassende Erfahrung mache ich - in einem meiner Vorträge. Ausgerechnet! Madame Stilberaterin führt durch den 2. Teil der Veranstaltung mit einer um den Bauch inzwischen sehr knappen Jeans (die zwei Tage davor noch passte) unter der Longbluse und erzählt was von Wohlfühlen in Kleidung. Gesehen hat es niemand, gespürt habe ich es jede Sekunde! Die Hose war quasi über Nacht kleiner geworden ;) oder die Kugel wurde tatsächlich zu einer. 
Sei´s wie´s sei. Teil meines Vortragskonzeptes: zwei Outfits pro Vortrag wurde für die nächsten Monate  angepasst. Eins ist vollkommen ausreichend! Was ich noch lernte war: Hosen sind´s aktuell nicht wirklich. Zumindest nicht meine sonst heiß geliebten, knackig sitzenden Jeans! Na gut! 
Als großer Kleiderfan besitze ich ein paar Kleider, die auch mit wachsendem Bauch noch einige Zeit wunderbar passen. Die A-Linie ist das Stichwort. Oben schmal, nach unten hin weiter werdend umspielt die A-Linie ganz wunderbar eine „propere Hüfte und ein Bäuchlein“ - so auch immer meine Empfehlung an entsprechenden Kundinnen. Großteil meiner Kleider ist allerdings eher gerade geschnitten und so ging es auf Shopping-Tour - dieses Mal in eigener Sache. 
Wichtig war mir: Passform, hochwertiges Material, Einsatz: idealerweise bis zum Ende der Schwangerschaft, günstiger Preis, keine klassische Umstandsmode sondern Teile aus aktuellen Kollektionen! Gesucht gefunden!
5 Kleider von denen ich 4 bis voraussichtlich Ende der Schwangerschaft tragen kann, bei kühleren Temperaturen in Kombination mit einer Jeans- oder Strickjacke. Mit Flip Flops, Pumps, Peeptoes oder Stiefeln und Strumpfhose! Genial! Material: Seide und Strick. Preis: -40-60% vom Originalpreis (es handelt sich um Frühjahrs- bzw. Sommermodelle 2013, die ich Anfang August kaufte). Alle Kleider habe ich eine bis zwei Konfektionsgrößen größer als „normal“ gekauft - je nach Hersteller. Ausschlaggebend hierfür war, die Passform um die Schulter. Es darf um die Schulter passen und darf nicht zu große sein, denn sonst entsteht der „Sack-Faktor“ und das Kleidungsstück beginnt mich zu tragen anstatt anders herum. Wichtig ist, dass es um den Busen herum auch etwas Luft hat, denn der wird - so meine bisherige Erfahrung - eher größer als kleiner. Auch wenn er irgendwann Kleider aussieht, weil der Bauch weiter vor schaut als die Oberweite...
Und eine Seidenhose sprang auch noch heraus - mit Gummibund...herrlich zum Tragen und kombinieren mit weiten Blusen und Tops!

Sofern ich die Sachen nächstes Jahr noch mag, sind sie wunderbar auch ohne Babybauch tragbar. Ggf. können über die Seitennaht ein paar Zentimeter verkleinert werden. 
Max Mara, 2 xAligni, 2 x Missoni und das alles im SALE!

Spätgebärende?


In den 60er Jahren bekamen Frauen wohl durchschnittlich mit 23 ihr erstes Kind, in den 70ern mit 25. Wer erst mit 30 zum ersten Mal schwanger wurde, galt schon als Spätgebärende. Heute werden Frauen in Deutschland durchschnittlich in diesem Alter Mutter, Akademikerinnen noch einige Jahre später. Bis zu ihrem 35. Lebensjahr bleiben laut Statistischem Bundesamt 62 Prozent der Hochschulabsolventinnen kinderlos. Also mal alles richtig gemacht. Ich habe studiert und bin 36! Und schwanger.
Daran hatte ich schon gar nicht mehr so richtig geglaubt. So fuhren wir in den Urlaub nach Andalusien. Im Flieger fiel mir ein: Mist! Tampons vergessen und in Spanien gibts nur die mit diesen blöden Applikatoren. Im Supermarkt in Tarifa gleich zugegriffen und bei jedem Ausflug zur Hand. Könnte gleich losgehen. Ging nicht los. 10 Tage nicht. Ich überliess die Applikatoren-Dinger der spanischen Reinigungsdame. Wieder zu Hause einen Test gekauft. Unsere Wohnung befindet sich auf dem Dach eines Drogeriemarktes. Also ging ich runter, kaufte einen Test. Da erschienen dann auch 2 Striche. Der eine sehr schwach. Gut, nochmal einen holen. Die Dame an der Kasse grinste nur. Auch da erschienen 2 Striche. Gut, das hat ja nix zu sagen, das muss ein Arzt bestätigen. Nur - ich hatte noch keinen, lebte ja noch nicht allzu lang in dieser Stadt. 

  1. Anruf: Urlaub
  2. Anruf: „Wir haben Patientenaufnahmestop bis Juli!“
  3. Anruf: „Ja, ich hätte da einen Termin in 8 Wochen.“
  4. Anruf: Urlaub
  5. Anruf: „Also zur Zeit isch´s ganz schlächt. In 6 Wochä, wiiiiedr:“
  6. Anruf (bei der letzten Praxis im Ort): Kommen Sie übermorgen um 14 Uhr vorbei!“
Das tat ich dann auch. Pünktlichst! 
Und so gab es erneut 2 Striche und einen Ultraschall. Einen Ultraschall, der einen winzig kleinen „Fleck“ anzeigte, inmitten von schwarz, grau und weiss der sich rasend schnell bewegte: das Herz unseres Baby´s! Es schlug in gefühlter Lichtgeschwindigkeit, weil es sicher genauso aufgeregt war wie ich über unser erstes offizielles Bildschirm-Kennenlernen! 
Wie in Trance hörte ich, dass der Arzt zu mir sagte: „Essen sie was sie wollen, was ihnen schmeckt. Was ihnen gut tut, tu dem Baby gut. Wenn sie mal ein Glas Wein trinken möchten, dürfen sie das. Alkohol ist Mengenproblem. Sie sind schwanger nicht krank!“ Da wusste ich: hier bin ich richtig!
Mein Freund war ausser sich vor Freude, ich war wie benommen, glücklich und doch war alles so surreal, neu. Da lebte ein kleiner Mensch in meinem Bauch. Mein Bauch wurde gefühlt auch direkt zur Kugel und ich war überzeugt, jeder sieht, dass ich schwanger bin. 
die "Kugel" :) von oben sah es auf jeden Fall aus wie eine...jetzt weiss ich es besser.

9. September 2013

Kinder-/Arbeits-/Gäste-/Abstell-/Ich-weiss-nicht-was-Zimmer


Im Sommer 2012 entscheiden wir uns für den Verzicht von Verhütungsmaßnahmen - nichts passierte. Im Winter 2012 finden wir eine gemeinsame Wohnung mit zusätzlichem Kinder-/Arbeits-/Gäste-/Abstell-/Ich-weiss-nicht-was-Zimmer - da schon seit Monaten kein Baby zu uns wollte, war irgendwie unklar welche Rolle dieses Zimmer haben soll. So diente es einige Zeit nach dem Umzug als Abstell- und Kartonsammelzimmer. Das Zimmer war ungeliebt und irgendwie „übrig“. Wir befragten einen marokkanischen Edelsteinverkäufer wie wir das Zimmer attraktiver gestalten könnten. Wir dachten da z.B. an die Zuhilfenahme von Bergkristallen etc. - er gab uns ein paar Hinweise. So schafften wir das Gerümpel raus, räumten auf, kauften ein Sofa/Gästebett - da sich immer mal wieder Übernachtungsbesuch ankündigte - und schufen einen bewohnbaren Raum. 
Vier Wochen später war ich schwanger - wen wundert´s nun hatten wir ja den nötigen Platz!

In einem tollen Feng Shui Workshop lernte ich dann wie ich den Lebensbereich in dem das Zimmer laut Grundriss ist optimal aktivieren kann (ich konnte das mit dem Baby im Bauch noch nicht ganz glauben). Das Kinderzimmer befindet sich im Bereich der hilfreichen Freunde - hier helfen Farben wie Gold, Silber, Beige, Braun, Weiss und Materialien wie Metall, Gold, Silber Eisen und günstige Formen sind rund. Da war also schon ganz viel richtig und Gold fehlte noch.
Da meiner Meinung nach unser Baby wunderbar in einem Zimmer mit Gold an der Wand schlafen kann: überraschte mich mein Mann eines Tages mit einer Gold gestrichenen Wand. Wir gönnen uns ja sonst auch immer alles... :)

Wie es mal war und wurde


Samen, Eizelle, ZACK! Das meine ich nicht. Wie der Baby (zum „falschen“ Artikel später mehr) in mein Leben kam - das meine ich!
Die „kinderlose Karrierefrau“ das war ich. So zumindest stand es in einem Zeitungsartikel der 2011 in der Lokalpresse erschien (http://www.suedkurier.de/_/tools/picview.html?_CMELEM=5855535). Und das war ich auch. Ich arbeitete als Prokuristin und Senior Account Director in einer Werbeagentur. Mein damaliger Chef zeichnete sich durch Abwesenheit aus und so fuhr ich Touareg - was großartig war - und verdiente meinen Lebensunterhalt. Im Prinzip tauschte ich Zeit und Anwesenheit gegen Geld. Das morgendliche Aufstehen fiel mir schwer, das schönste an meinem Job war die Fahrt hin und die zurück - mein Auto = mein Baby.
Eine gescheiterte Ehe lag hinter mir und die Wochenenden verbrachte ich seit Jahren damit, mit meiner Freundin möglichst viel nächtliche Zeit in Bars und Kneipen zu verbringen. Zu viel Alkohol und Kippen: natürlich Teil des Spiels. 

Sinnsuchend - nicht findend. Das war ich wohl schon länger. Zum ersten Mal bewusst wurde es mir als ich 2003 meine englische Gastfamilie besuchte, bei der ich 1998 ein Jahr lang lebte. Am Flughafen in London kaufte ich mir Paul Mc Kenna´s „How to change your life in 7 days“. Das erste was Roger, mein ehemaliger Gastvater sagte, als er mich vom Flughafen abholte, war: „Käddäriiina, nothing seems to have changed since the last time I saw you. Still searching, are you?!“ Du suchst also immer noch, genauso als wir uns das letzte Mal gesehen haben?! Ich war überrascht, verwundert und wusste nicht was ich sagen sollte...irgendwie hatte er ja recht. Das Buch habe ich nie gelesen, bis es letztes Jahr wieder zu mir kam.

Tja, so war es wohl. Ich suchte und suchte - dachte kurzzeitig gefunden zu haben, in meinem damaligen Ehemann - es war allerdings recht bald klar, dass es das auch nicht war. An Kinder verschwendete ich nicht mal einen Gedanken. Beruflich war ich erfolgreich in der Werbung tätig, wurde immer sehr schnell befördert und könnte bei einem Personaler, wenn ich wollte, so richtig angeben mit meinem Einser Diplom als Kauffrau und meinen tollen Stationen im Lebenslauf. So funktionierte ich über weite Wegstrecken sehr gut und langweilte mich innerlich zu Tode. 
Es kam wie es kommen musste: Mental Breakdown! Auch da wie gewohnt kontrolliert und nach aussen nur für wenige sichtbar. Eins stand fest: Ich war für mehr hier, als das was das Leben mir damals bot! Viel mehr! Nur für was? Das wusste ich nicht und es sollte noch eine kurze Weile dauern bis ich mich meinem Sinn gegenüber sah.
Eins stand fest: wenn Leben so ist, dann will ich es nicht, dann verzichte ich freiwillig. Da ich nicht das Gefühl hatte alles ausprobiert zu haben, was so geht an Lebensverbesserungsmaßnahmen fing ich an mir bei einer Beratungsstelle Unterstützung zu holen. Ich verbrachte wöchentlich eine Stunde mit einer Frau, die mir zum ersten Mal sagte, dass alles was ich tue vollkommen ok ist, dass ich ok bin. Nicht, dass ich je das Gegenteil hörte nur so war es mir auch unbekannt. Das führte dazu mal davon auszugehen, dass ich vielleicht gar nicht so schlimm bin wie ich mir immer einredete - insbesondere an einsamen Sonntagen mit Riesenkater im Nacken. Ich lernte viele neue Sichtweisen kennen, die mir wirklich gänzlich neu waren. Esoterisch, wertfrei, anders und echt gut. Parallel begann ich Podcasts zu hören, Bücher zu lesen - die alle gemeinsam den Standpunkt vertraten, dass unser Glück in uns liegt. Da kann ich ja lange suchen! Das wusste ich nicht! Und war mir zeitgleich sicher, dass ich da hingegen bestimmt anders bin. Mein Glück liegt da draussen irgendwo rum, ich hab‘s nur noch nicht gefunden...
Monate intensiver Beschäftigung mit mir folgten: (Hör-)Bücher, Seminare, Coaching, ... und ich fand heraus: bei mir ist es NICHT anders. Ich habe es in der Hand: mein Glück, mein Leid, meine Zukunft, meine Gegenwart. 100% Verantwortung für mein Leben liegen bei mir. Diese Erkenntnis war unbequem. Auf einmal gab es niemanden mehr, den ich verantwortlich machen konnte, wenn was nicht so lief wie geplant. Und das war und ist gut so, denn seitdem geht es voran und wie es voran geht!

Es gibt einen Mann, den ich seit 1997 aus der Ferne bewunderte, viele Jahre später dann auch aus der Nähe - der meinen gesamten Wandlungsprozess hautnah miterlebte. Sich oft wunderte und doch verstand und nie verzagte. Wir leben eine gemeinsame Veränderung und Weiterentwicklung, die ich so bislang nicht kannte. Er ist heute mein Lebenspartner, Freund, Vertrauter und Vater unseres Baby´s.
Ziemlich von Anfang an stand das Thema des gemeinsamen Kinderwunsches im Raum, wenngleich wir zuweilen nicht wussten wie und ob das machbar ist. Und ich sehr, sehr überrascht von meinem eigenen Wunsch war.